Im Dienste der Wissenschaft – deutschsprachige Hochschulverlage tagten in Merseburg

Die diesjährige Fachtagung der deutschsprachigen Universitätsverlage fand vom 3.-4. April in der Domstadt Merseburg in Sachsen-Anhalt statt. Gastgeber der Jahrestagung war der dortige Hochschulverlag.

Im Focus des Treffens standen neue Herstellungs- und Vertriebswege auf dem Gebiet der E-Books für mobile Endgeräte sowie der Einsatz kollaborativer und wissenschaftsnaher Werkzeuge zur Texterstellung und Wissensverarbeitung. Ein weiterer Schwerpunkt war dem Bereich des „Social Media Marketing“ gewidmet, das im Zeitalter von Science 2.0 auch für institutionseigene Universitätsverlage stetig an Bedeutung gewinnt. Daneben wurde das Treffen in der Dom- und Universitätsstadt auch zu einem regen Erfahrungsaustausch der Mitglieder genutzt. Moderne Verlagsservices sind in Zeiten des Internets und angesichts der rasanten Entwicklungen auf dem Markt der Druck- und E-Publishing-Dienstleistungen ein sich ständig weiter ausdifferenzierendes und komplexes Geschäftsfeld. Dem intensiven Erfahrungsaustausch unter Kollegen kommt in diesem innovativen Umfeld ein hoher Stellenwert zu.

Die alljährliche Fachtagung der 2005 gegründeten Arbeitsgemeinschaft findet vor diesem Hintergrund unter den inzwischen über 20 Mitgliedern regen Zuspruch. Als neues Mitglied wurde der Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen, der auf 41 Jahre verlegerische Tradition zurückblickt.

Die Arbeitsgemeinschaft vereinigt über 20 Verlage mit unterschiedlichen Verlagsprogrammen, Ausstattungen und Geschäftsmodellen – entsprechend der Größe und strategischen Ausrichtung der jeweiligen Einrichtung.

Dennoch gibt es zentrale, verbindende Eigenschaften, die sich in den Kriterien der Mitgliedschaft wiederspiegeln: allesamt sind die Verlage Gründungen ihrer jeweiligen Forschungseinrichtung oder dieser in besonderem Maße verbunden, mehrere der Verlage werden aus den Bibliotheken der Einrichtung betrieben. Ziel der Verlage ist die optimale Verbreitung von Publikationen der eigenen Forschenden. Folgerichtig stellen sie ohne Ausnahme wissenschaftsnahe Publikationsservices dar. Mit der Mission der möglichst ungehinderten Verbreitung statt künstlicher Verknappung des Zugriffs bieten sie für ihre Forschenden entscheidende Mehrwerte gegenüber herkömmlichen Verlagen, weil sie dem Trend der vorwiegend elektronischen Verbreitung von wissenschaftlicher Literatur entgegenkommen. So haben sich die Verlage in ihrer Arbeitsgemeinschaft dem Prinzip des Open Access verpflichtet: der Zugang zu wissenschaftlichem Wissen, das mit öffentlichen Mitteln gefördert wurde, soll für alle – Forschende und die breite Öffentlichkeit – frei sein.

Neben dieser Vision bedienen die Verlage außerdem konventionell den stationären und Online-Buchhandel und erstellen parallel zur elektronischen Publikation hochwertige Printausgaben. Diese werden vorwiegend im digitalen Print on Demand für die langfristige Verfügbarkeit produziert.

International verbunden ist die Arbeitsgemeinschaft über viele ihrer Mitglieder mit der Association of European University Presses (AEUP) sowie durch die Bereitstellung von Open Access Büchern in der europäischen OAPEN Library.

Die Verlagsvereinigungen präsentieren alljährlich bei der Buchmesse auf einem Gemeinschaftsstand ihre Verlagserzeugnisse, ihre Mitglieder beteiligen sich an nationalen und internationalen Forschungsprojekten im Bereich des institutionellen Publizierens.

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